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  • Therapie & Behandlung | Eierstockkrebs / Ovarialkarzinom

Ihr Ratgeber und Begleiter durch Ihre Therapie Eierstockkrebs


Wir verstehen, dass die Diagnose und Behandlung von Eierstockkrebs für Sie eine herausfordernde Zeit sein kann, sowohl physisch als auch emotional. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Sie mit umfassenden und verständlichen Informationen zu unterstützen. Hier finden Sie alles Wissenswerte über die verschiedenen Stationen der Therapie, von der Diagnose bis zur Nachsorge. Unsere Mission ist es, Sie nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich und umfassend, in allen Stadien der Therapie, zu begleiten und zu informieren. Denn Nachsorge IST Fürsorge. Gemeinsam sind wir stark !

1.Die Operation

Die Operation ist ein SEHR wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zur Genesung. Sie dient nicht nur dazu, Gewebe für eine genaue Diagnose zu entnehmen, sondern auch dazu, den Umfang des Tumors im Bauchraum zu ermitteln um dann diesen zu eleminieren. Ihr medizinisches Team wird alles daran setzen, den Tumor so vollständig wie möglich zu entfernen, um Ihnen damit die besten Heilungschancen zu bieten.

Während der Operation arbeiten verschiedene Fachärzte Hand in Hand, um sicherzustellen, dass der Eingriff so effektiv wie möglich ist. Es kann auch notwendig sein, Teile des Darms oder der Harnblase zu entfernen. Aber keine Sorge, all diese Schritte werden im Vorfeld ausführlich mit Ihnen besprochen, damit Sie gut informiert und vorbereitet sind.

Nach erfolgreicher Entfernung des Tumors wird Ihr medizinisches Team die Erkrankung weiter eingehend und umfassend bewerten. Diese Informationen zu Tumorart, Befall und Pathologie sind entscheidend für die Planung Ihrer weiteren Therapie.

Für den Eingriff selbst stehen verschiedene Narkoseoptionen zur Verfügung. Eine davon ist die Epiduralkatheter- gestützte Narkose, die besonders vorteilhaft für die Schmerztherapie nach der Operation sein kann. Ihr Arzt wird Ihnen alle Optionen der Narkosen im Vorgespräch ausführlich erläutern, damit Sie die für Sie beste Entscheidung selbst treffen können.

Der chirurgische Eingriff erfolgt in der Regel durch einen großen Bauchschnitt, um den Ärzten eine klare Sicht und die Möglichkeit für eine präzise Operation zu bieten. Die Operation dauert in der Regel 4-6 Stunden. Nach der Operation werden Sie ein bis zwei Tage auf der Intensivstation überwacht, um sicherzustellen, dass alles nach Plan verläuft.

Bitte zögern Sie nicht, alle Ihre Fragen zu den verschiedenen Narkosemöglichkeiten zu stellen und sich über die jeweiligen Vor- und Nachteile aufklären zu lassen. Sie selbst und Ihre Kenntnis zu sich selbst sind wichtig und Ihr Wohl und Ihr Vertrauen steht immer an erster Stelle.

2. Nach der OP

Nach der intensiven Überwachung auf der Intensivstation werden Sie für etwa 10 bis 14 Tage auf der gynäkologischen Station von einem engagierten Team aus Ärzten und spezialisierten Pflegekräften betreut. Beachten Sie: In spezialisierten Kompetenzzentren sind die Pflegekräfte besonders gut geschult, um Sie nach einer solch umfangreichen Operation optimal zu unterstützen und wieder auf die Beine zu bekommen.

Meistens kommen Sie später wieder auf die gynäkologische Station zurück oder in seltenen Fällen können Sie auch auf die Chirurgie-Station verlegt werden. 

Während Ihres Aufenthalts ist es wichtig, dass Sie auch von Psychoonkologen, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Sozialarbeitern besucht werden. Sie können Ihnen wertvolle Unterstützung bieten, etwa durch psychologische Betreuung oder Bewegungstherapie. Ihr Hausarzt oder der Sozialdienst wird Sie zudem über weitere Schritte wie Anschlussheilbehandlungen oder Rehabilitation informieren und Ihnen bei der Auswahl von Hilfsmitteln und Beantragungen zur Seite stehen.

Ihre Ärzte werden in dieser Zeit die Ergebnisse der während der Operation entnommenen Proben sammeln und erneut in einer Tumorkonferenz diskutieren. Das Ziel ist es, die für Sie am besten geeignete medikamentöse Therapie zu ermitteln.

Die Ergebnisse dieser Konferenz werden selbstverständlich ausführlich mit Ihnen besprochen, damit Sie Ihre Fragen stellen und sich vollständig informiert fühlen können.

Wissenswert: Bauchfell- und Eileiterkarzinome ähneln sich in ihrer biologischen Struktur. Daher wird die Behandlung für diese Tumortypen genauso durchgeführt wie für Eierstockkrebs.

3. Die Chemotherapie

Nach der Operation und einer Erholungsphase von etwa drei bis vier Wochen ist die Chemotherapie oft ein entscheidender weiterer Schritt auf Ihrem Weg zur Genesung. In der Regel werden die Medikamente Carboplatin und Paclitaxel verwendet, die meist intravenös über einen Port verabreicht werden. Ein Port ist dabei jedoch nicht immer zwingend erforderlich. Sie erhalten in der Regel sechs Zyklen dieser Behandlung, wobei zwischen den Zyklen jeweils eine dreiwöchige Pause liegt.

Wir verstehen, dass die Vorstellung einer Chemotherapie oft mit Ängsten verbunden ist. Doch durch eine umfassende Aufklärung und die Möglichkeit, all Ihre Fragen zu stellen, können diese Ängste oft gemildert werden. Für Ihre Fragen steht auch unsere Hotline zur Verfügung! Es ist üblich, dass Sie zwischen dem fünften und zehnten Tag nach der Chemotherapie eine Blutuntersuchung durchführen lassen. Sollten Ihre weißen Blutkörperchen zu niedrig sein, ist es wichtig, sich umgehend in der Klinik vorzustellen, damit die Ärzte entsprechende Maßnahmen treffen können damit Sie die nächste Infusion erhalten können.

Neben der Chemotherapie gibt es zusätzlich noch andere medikamentöse Therapieoptionen, die die Tumorfreiheit verlängern können. Dazu gehören der Antikörper Bevacizumab und die sogenannten PARP-Inhibitoren, die besonders bei Patientinnen mit einer BRCA-Mutation eine Rolle spielen. und zu der Erhaltungstherapie gehören.

Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie, wie etwa Haarausfall, können belastend sein. Doch die gute Nachricht ist, dass fast alle Nebenwirkungen heute gut kontrollierbar sind. Professionelle Haarstudios zum Beispiel bieten Zweitfrisuren an, die so natürlich aussehen, dass man kaum erkennt, dass es sich um Perücken handelt. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen zu allen Nebenwirkungen die notwendigen Rezepte ausstellen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Überwachung Ihrer weißen Blutkörperchen, die für die Immunabwehr essentiell sind. Sollten diese einmal zu niedrig sein, besteht für Sie ein erhöhtes Infektionsrisiko, und die Chemotherapie könnte dem zu Folge verschoben werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie regelmäßige Bluttests durchführen lassen.  Erfahrungsgemäß ist zu erwarten, dass der niedrigste Wert der weißen Blutkörperchen zwischen dem fünften und zehnten Tag auftritt, was auch so gewollt ist, denn Ihr Körper wird auf "Reset" gesetzt, um dann zu schauen, ob das Knochenmark die Blutkörperchen wieder gesund und frisch aufbaut.

4. Die Nachsorge

Sie haben die erste große Etappe Ihrer Behandlung erfolgreich hinter sich gebracht! Nun beginnt die Phase der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen. In den ersten drei Jahren finden diese in der Regel alle drei Monate statt, danach alle sechs Monate für weitere zwei Jahre.

Ihr Gynäkologe wird eine zentrale Rolle in dieser Phase spielen. Die Nachsorge ist in der Regel symptomorientiert, was bedeutet, dass Sie sich in regelmäßigen Abständen bei Ihrem Frauenarzt vorstellen sollten. Dort wird zunächst erfragt, ob Sie neue oder akute Beschwerden haben, bevor die eigentliche gynäkologische Untersuchung beginnt. Weitere Untersuchungen wie CT- oder MRT-Scans sind in der Regel nur bei konkreten Beschwerden vorgesehen.

Ein wichtiger Punkt ist die Bestimmung des Tumormarkers CA125. Generell wird es nicht empfohlen diesen bei der Nachsorge zu bestimmen, da es nicht unbedingt zu einer verbesserten Lebensqualität oder einem längeren Leben beiträgt, wenn Sie ihn ständig kontrollieren. Tatsächlich kann die regelmäßige Überprüfung des Tumormarkers sogar zu unnötigen Ängsten und Sorgen führen. Deshalb stehen viele Ärzte dieser Praxis kritisch gegenüber. Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt über Ihre Bedürfnisse und finden Sie gemeinsam einen Weg, wie Sie gut damit umgehen können.

Vor jedem Nachsorgegespräch ist es hilfreich, sich selbst ein wenig Zeit zu nehmen, um in sich hineinzuhorchen. Haben Sie Veränderungen in Ihrem Wohlbefinden festgestellt? Ist irgendetwas anders? Ziept und drückt etwas? Spielt die Psyche mit? Zögern Sie nicht, auch über Einschränkungen in Ihrer Lebensqualität oder Leistungsfähigkeit zu sprechen. Themen wie emotionales Wohlbefinden, sexuelle Probleme oder Verdauungsstörungen sollten ebenfalls konkret von Ihnen angesprochen werden. Versuchen Sie jedoch aufmerksam eine Balance zwischen Selbstbeobachtung und Überfürsorglichkeit zu finden.

Aber denken Sie daran: Nachsorge ist Fürsorge!

Es ist wichtig, dass Sie sich in dieser Phase gut und immer sicher fühlen. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Bedürfnisse, Ängste und Wünsche, damit die Nachsorge so gestaltet werden kann, dass Sie damit sicher und ruhig leben können.

5. Anschlussheilbehandlung (AHB) & REHA

Nach dem Krankenhausaufenthalt und der Chemotherapie kann eine Anschlussheilbehandlung (AHB) folgen, wenn Sie das möchten! Im Gegensatz zur AHB ist die medizinische Rehabilitation (Reha) zeitlich etwas flexibler und konzentriert sich darauf, Ihre Gesundheit zu erhalten und Ihre Unabhängigkeit im Alltag wieder zu stärken.

Eine AHB sollte kurz nach der letzten Chemotherapie angestrebt werden, nur dann haben Sie erneuten Anspruch auf eine REHA in den Folgejahren. Erkunden Sie sich hierzu umfassend. Auch hier steht Ihnen unsere Hotline zur Verfügung, sowie verschiedene Sozialdienste und Krebsgesellschaften in Ihrer Region - die Sie gerne hierzu kontaktieren sollten.

In einer Reha, die ca ein Jahr nach der AHB erfolgt, arbeiten Fachleute aus verschiedenen Bereichen Hand in Hand, um Ihre Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und soziale Integration bestmöglich wiederherzustellen. Ihr eigenes Engagement spielt dabei eine entscheidende Rolle. Je aktiver Sie sich in den Prozess einbringen, desto mehr werden Sie von der Reha profitieren und wertvolles Wissen für Ihren Alltag und den Themen "Leben nach einer Krebserkrankung" mitnehmen.

Hauptziele der Rehabilitation:

  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Kontrolle chronischer Beschwerden
  • Abbau von Funktionseinschränkungen
  • Erweiterung Ihres Wissens über Ihre Erkrankung
  • Förderung Ihrer Eigenmotivation
  • Vermeidung der Chronifizierung von Schmerzen
  • Entwicklung von Strategien zur Krankheitsbewältigung
  • Erhaltung Ihrer Berufs- und Erwerbsfähigkeit
  • Förderung des Verständnisses für Ihre Erkrankung

6. Die Zeit nach der
Therapie

Sie sind nicht allein!

Vielleicht stehen Sie gerade am Anfang mit der Bewältigung der Diagnose oder sind sogar nach der Behandlung wieder voll in Ihren Alltag zurückgekehrt? Jede Frau erlebt diese Phase anders, und das ist völlig in Ordnung. Schwankende Gefühle wie Angst, Wut und Verzweiflung sind natürliche Reaktionen um diese harte Zeit zu verarbeiten. Zögern Sie bitte nicht, sich hier professionelle, psychologische Unterstützung zu holen. Wir vermitteln Ihnen gerne hierfür speziell ausgebildete Onkolotsen und/oder weiterführende Kontakte zu Psychoonkologen in Ihrer Region. Rufen Sie uns einfach dazu an.

Gemeinschaft und Unterstützung

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr heilsam sein. Es gibt spezielisierte Eierstockkrebs - Selbsthilfegruppen für Sie, die Ihnen online aber auch in vielen Städten zur Seite stehen.

Auch die mit uns vernetzten Psychoonkologen können Ihnen praktische Ratschläge geben und feststellen, ob eine weiterführende Psychotherapie für Sie sinnvoll wäre. Onkolotsen sind ebenfalls eine wertvolle Ressource; sie hören Ihnen zu und helfen Ihnen, Ihren persönlichen Weg zurück in Ihr Leben zu finden.

Neuer Alltag, neue Herausforderungen

Es ist möglich, dass Sie nach der Behandlung nicht sofort in Ihren alten Job zurückkehren können oder möchten. Das ist okay. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst und suchen Sie bei Fragen zu sozialrechtlichen Themen professionelle Hilfe - gerne auch über unsere Hotline oder unsere "Meet the Expert" Runden.

Was können Sie selbst tun?

Sie sind die wahre Expertin für Ihren Körper und auch für Ihre Seele. Je aktiver Sie an Ihrer Genesung teilnehmen, desto besser werden Sie sich fühlen. Hier sind einige Tipps:

  • Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen.
  • Erlernen Sie Entspannungstechniken.
  • Bleiben Sie körperlich aktiv und bewegen Sie sich regelmäßig.
  • Akzeptieren Sie Hilfe von anderen.
  • Finden Sie Freude in kleinen Dingen.
  • Vermeiden Sie soziale Isolation.
  • Sprechen Sie offen über Ihre Bedürfnisse, auch in Bezug auf Sexualität oder Problemen mit Angehörigen
  • Scheuen Sie sich nicht, Nebenwirkungen von Medikamenten direkt beim Arzt anzusprechen.
  • Suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe für den Umgang mit Ängsten und Depressionen.
  • Bleiben Sie stets gut informiert, aber eben nur, soweit es Ihnen guttut.
  • Ziehen Sie komplementäre Therapieoptionen in Betracht.
  • Akzeptieren Sie Ihre neue Lebenssituation.
  • Stärken und trainieren Sie Ihre Resilienz.
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